Ganzkörperhyperthermie (TBH)

Ganzkörperhyperthermie: Ihr Immunsystem aktivierenViele Krebspatientinnen und -Patienten haben eine niedrigere Körpertemperatur als normal und entwickeln kein Fieber mehr. Das bedeutet, dass ihr Immunsystem nicht richtig „anspringt“, um den Körper zu schützen.
Bei der Ganzkörperhyperthermie wird der Körper in einem sicheren, kontrollierten Rahmen künstlich erwärmt – ähnlich wie bei einem natürlichen Fieber. Dieses sogenannte therapeutische Fieber hilft, das Immunsystem wieder zu aktivieren.
Die Behandlung ist sanft und gut verträglich und kann mit anderen Therapien kombiniert werden. Ziel ist es, das körpereigene Abwehrsystem zu stärken und dabei die Krebszellen gezielt zu bekämpfen.

Der Ablauf der Ganzkörperhyperthermie

Bei der Ganzkörperhyperthermie dringt kurzwelliges Infrarotlicht in die Haut ein und erwärmt die Blutgefäße, die nahe an der Hautoberfläche liegen. Durch die Erwärmung der Haut und des Blutes, das dort zirkuliert, breitet sich die Wärme allmählich im gesamten Körper aus – so steigt auch die Körperkerntemperatur.

Infrarotlicht ist eine der wichtigsten Methoden, mit denen der Körper während der Hyperthermie erhitzt wird.

Während sich die Temperatur langsam erhöht, beginnt der Körper zu schwitzen. Normalerweise hilft das Schwitzen dabei, den Körper durch Verdunstung zu kühlen. Doch bei der Ganzkörperhyperthermie gibt es keinen Luftstrom, wodurch keine Verdunstung möglich ist – und somit auch keine Kühlung. Die Körpertemperatur steigt weiter an, bis ein fieberähnlicher Zustand erreicht wird.

Dieses künstlich erzeugte Fieber wird dann für ein bis zwei Stunden gehalten. Anschließend wird die Temperatur langsam über etwa eine Stunde gesenkt, bis der Körper wieder in den Normalbereich zurückkehrt.

Unser Behandlungsansatz

Unmittelbar nach der Ganzkörperhyperthermie erhalten die Patient:innen eine Impfung mit dendritischen Zellen, die zuvor aus ihrem eigenen Blut gewonnen und im Labor kultiviert wurden.

Nach der Behandlung treten oft leichte grippeähnliche Symptome auf, die in der Regel 6 bis 12 Stunden andauern. Dabei handelt es sich nicht um eine echte Grippe, sondern um eine gewünschte Reaktion des Körpers – ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem aktiviert wird.

Sobald diese Symptome abklingen, berichten fast alle Patient:innen von weniger Schmerzen und einem allgemeinen Gefühl des Wohlbefindens.

Warum grippeähnliche Symptome ein gutes Zeichen sind
Es wurde beobachtet, dass Patient:innen, die nach der Impfung grippeähnliche Symptome zeigen, deutlich besser auf die Therapie ansprechen als diejenigen, bei denen keine Reaktion auftritt. Alle Patient:innen, die eine vollständige Remission erreichten, erlebten solche Symptome.

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